Oder warum spenden?
Katastrophen wie auf Haiti lösen einen Helfer-Reflex aus.
Eine Theorie sagt, Spiegelneuronen bauen in unserem Gehirn eine parallele Welt auf, die dann fühlt, wie sich der andere fühlt und dieses Gefühl wird unseres in diesem Moment (Empathie)
Avatar läßt grüßen.
In jedem Fall ist der Helfer-Reflex offenbar ein tief in uns verwurzelter und starker archaischer Trieb. Evolutionstechnisch begründbar ist er wohl folgendermaßen: Die Gruppen von Individuen, die “selbstloses” Handeln kultiviert haben, konnten besser überleben als die gegenteilig orientierten. Interessant ist hierbei die Betrachtung der Wirkung der Gruppe versus die Wirkung des Einzelnen bzw. die Rückkoppelung von individuellem Reflex / Trieb in die Gruppe und wieder zurück über Status / Belohnung.
Ehe es zu mühsam wird: Der Helfer hilft um sich selbst gut zu fühlen. Sein primärer Antrieb ist also selbstsüchtig oder auch hedonistisch. Quasi wie der Raucher, der raucht ja auch primär, um sich gut zu fühlen und erst sekundär, um dem Staat oder der Rentenversicherung zu dienen. Naja, da spende ich lieber spontan und unreflektiert für oder anlässlich Haiti. Und freue mich darüber, dass mein kleines Glücksgefühl wenigstens Minuten hält und nicht nur Sekunden.
Und wenn mich einer frägt, warum hier und nicht dort, warum jetzt und nicht dauernd: Weiß ich nicht. Wollte aber auch nicht deshalb nicht spenden, weil ich es nicht weiß 🙂
Manchmal kann es auch einfach sein oder I might get lucky now and then.
Apropos Avatar: Richtig spannend wäre die Erweiterung der Grundkonstruktion des Avatar-Films in folgende Richtung: Auch der Körper des Avatars hat ein autarkes Gehirn mit eigener Erinnerung und Erleben und Werten. Dies trifft auf das externe Gehirn des Steuermannes und konkurriert mit ihm um den letztlichen Steuerimpuls. Aber dieser Gedanke führt leider mitten in den Urwald so dicht und gefährlich wie der Pandorische.
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